Klang-, Stimme-, Rhythmus

Klang-, Stimme-, Rhythmus
 
 
Wann immer ein Ton erklingt, sei es von einem Musikinstrument, von einer menschlichen Stimme oder von einer Maschine, hören wir nicht nur einen einzelnen Ton, sondern einen ganzen Klang.
Dieser Klang setzt sich aus einem kräftigen Grundton, der die Tonhöhe bestimmt und unzähligen weiteren Tönen, die ein wenig leiser über dem Grundton mitschwingen zusammen - die Obertöne. Jeder einzelne Ton bildet einen eigenen Klang.
Je nachdem, ob auf einer Geige oder einer Flöte gespielt wird, klingt ein und derselbe Ton sehr unterschiedlich, da jedes Instrument seine eigene individuelle Klangfarbe hat.
Für den Klang- und Musiktherapeuten ist es besonders wichtig in der Therapie-Sitzung zu erfahren zu welchen Instrumenten sich der Klient hingezogen fühlt.
Auch die "Spielweise", gibt Aufschluss über die Gedankenwelt und Lebenssituation des Einzelnen. Menschen, die das erste Mal in die Musiktherapie kommen, gehen meist auf die Instrumente zu, fassen sie an "begreifen" sie und probieren verschiedene Instrumente aus.
In dieser aktiven Musiktherapie bieten sich viele musikalische Ausdrucksmöglichkeiten -auch im gemeinsamen Spiel mit dem Therapeuten.
 
Unsere Stimme, ist als Instrument sozusagen angeboren.
Die Arbeit mit der Stimme in der Musiktherapie, liefert wertvolle Hinweise auf hörbare, aber noch nicht spürbare Konflikte.
Die Stimme zeigt den augenblicklichen Gefühlszustand eines Menschen.
Wenn sie traurig klingt, müde wird es das Gegenüber unbewusst bemerken.
Das was wir sagen, muss auch mit der Körpersprache und dem Klang der Stimme zusammenpassen.
Da die Stimme eng mit dem körperlichen Befinden zusammenhängt, kann durch Stimmarbeit die Lebensenergie gesteigert werden.
Singen wirkt sich positiv auf das Atemgeschehen aus und das kurze, tiefe Einatmen und lange, langsame Ausatmen stärkt die Atemfunktionen.
 
Auch der Rhythmus nimmt einen wichtigen Aspekt in der Heilwirkung der Musik ein.
Der Rhythmus entscheidet, ob Musik als aktivierend oder beruhigend empfunden
wird, da die Reaktionen auf den musikalischen Rhythmus, den Herzschlag und die Atemfrequenz beeinflussen.
Allgemein gesagt aktiviert Musik die rechte Gehirnhälfte; die uns eine ganzheit-liche Sichtweise ermöglicht.
Die linke Hemisphäre ist eher für das analytische Denken zuständig.
Wir sind in allen Lebensbereichen von Rhythmus umgeben.
Wir kennen den Rhythmus der Jahreszeiten, den Rhythmus von Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Zu- und Abnehmen des Mondes... Aber auch die biologischen Rhythmen: unser Herz- und Pulsschlag, unsere Atmung, die Schlaf- und Wachphase sind klare, bestimmende Rhythmen.
So kann das gesamte Leben als Rhythmus verstanden werden.
Jeder Mensch besitzt seinen eigenen (Lebens)-Rhythmus, der sich auch in der Körpersprache abzeichnet.
Deshalb ist auch der Rhythmus in der Musiktherapie so wichtig.
Das Spiel mit Rhythmen, kann in der Therapie-Sitzung ein gutes Mittel sein, entweder das aktuelle Lebensgefühl bewusst zu machen, auszuleben oder sogar ein neues Lebensgefühl und Lebensfreude zu erleben.
Kurz zusammengefasst, spielen bei der Verarbeitung von Musik, nicht nur der Klang, die Melodie und der Rhythmus eine entscheidende Rolle, sondern auch eigene persönliche Erfahrungen mit Musik.
 
Klänge, spezielle Musikstücke, Musikinstrumente oder Mantras, können behilflich sein Kontakt zu unseren Körper herzustellen.
Auch das Hören von Musik reicht aus, um Einfluss auf Körperhaltung, Flexibilität und Koordination zu nehmen.
Vibrationen und Klänge wirken sich über den Hörnerv weiter auf das autonome Nervensystem auf die Muskulatur und den Muskeltonus aus.
Die Musik kann den Menschen da abholen, wo er im Moment gefühlsmäßig steht.
Musik kann besonders in Krisenzeiten eine wertvolle Hilfe sein.
So kann eine Musikreise bzw. Klangmeditation zuerst einmal zu einer tief erlebten Entspannung führen.
Und diese ist überhaupt die Basis, die Grundhaltung, um das eigene Innenleben bewusst werden zu lassen.
Die Arbeit mit verschiedenen meditativen Instrumenten, die besonders der Selbsterfahrung dienen, bieten die Möglichkeit heilende Klangerfahrungen zu sammeln, und diese nicht nur über das Hören.
Der gesamte Körper nimmt Anteil an dieser ganzheitlichen Erfahrung.