Marianne Ramseier
Wer heute beruflich mithalten will, muss enorm viel
leisten. Aber auch unser privater Alltag und die Freizeit werden zu einer
ständig wachsenden Belastung. Stress beherrscht immer stärker unser Leben und ist
zu einem zentralen Problem der letzten Jahrzehnte herangereift. Der
Belastungsdruck am Arbeitsplatz ist für viele Arbeitnehmer Stressfaktor Nummer
1. Es kann jedoch nicht im Interesse einer Firma sein, dass die Belastung der
Angestellten ständig steigt, zugleich aber deren Leistung sinkt, weil Körper
und Seele nicht mehr mitmachen.
Wir leben in einer so genannten
„Erregungsgesellschaft“. Dauerbelastungen führen immer häufiger zu
Motivationsverlust, Leistungsausfall, Burnout, Störungen des inneren Gleichgewichts
und letztlich zu Gesundheitsstörungen und verschiedenen Krankheiten. Das
Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) hat die Auswirkungen von
Stress untersucht. Diese Studie vom September 2000 macht folgende Kernaussagen:
> Hauptquelle von Stress und Belastungsdruck ist die Arbeit (58 %). > Die
Kosten für die Bewältigung von Stressfolgen werden mit jährlich 4,2 Milliarden
Franken (!) beziffert. Dazu gehören unter anderem medizinische Kosten und
Kosten im Zusammenhang mit Fehlzeiten und Produktionsausfall. Körper und Psyche
können also nicht dauernd überbelastet werden.
Laut seco-Studie sind folgende körperlichen und seelischen Beschwerden von den Angestellten am häufigsten genannt worden: Rückenschmerzen, Nervosität/Reizbarkeit, Verspannungen, Schlafstörungen, Augenbrennen, Kopfschmerzen/Migräne. Manche Überlastung rührt daher, dass man sich von anderen zu viel zuschieben lässt und die eigenen Grenzen nicht zieht. Wer aber gelernt hat, den eigenen Empfindungen zu trauen und seine Belastungsgrenzen ernst zu nehmen, wird es leichter haben zu erkennen, wann es zu Überforderungen kommt und ob es nötig wird, sich zu wehren. Es lohnt sich, bei sich selber einmal ganz bewusst festzustellen, wie der Körper auf Stress reagiert: Verdauungsbeschwerden, Herzklopfen/Herzstiche, zittern und Blutdruckanstieg, um nur einige Beispiele zu nennen. Es ist aber nie zu spät, etwas dagegen zu unternehmen! Sobald man versucht, die eigene Lebensweise zu ändern, wird einem bewusst, dass dies durchaus geht.
2. Tipps zum Stessabbau
· Die regelmässige Bewegung an der frischen Luft ist das A und O für eine gute Gesundheit. In der Bewegung bauen wir sehr viele Stresshormone ab. Auch sportliche Betätigungen aller Art gelten als Nerven-Regenerierungskur.
· Bewährt haben sich Entspannungs- und Atmungskurse. Es gibt Übungen und Techniken, die jederzeit zu Hause oder bei der Arbeit angewendet werden können.
· Wichtig ist auch, dass der Stress durch aktive Kommunikation gezielt abgebaut wird. Ein „Nein“ zur rechten Zeit kann sehr hilfreich sein. Ärger, Sorgen und Probleme sollten nicht immer heruntergeschluckt werden. Zudem darf eine Anerkennung für gute Leistung am Arbeitsplatz ruhig auch einmal verlangt werden.
· Mindestens eine Stunde täglich sollte man sich Zeit für sich selbst nehmen. Lesen, Musik hören, ein entspannendes Kräuterbad... Die Seele baumeln lassen, die innere Ruhe finden.
Die erwähnten Tipps können beliebig ergänzt werden,
denn jede Bewältigungstechnik soll individuell und situativ sein, damit sie
ihre Wirkung entfalten kann. Weitere Informationen zu Stressseminaren erhalten
Sie bei untenstehender Adresse.
Marianne Ramseier, dipl. Sprachlehrerin
SAL und Bewegungspädagogin BGB, ist Trainerin für Stressmanagement und Kommunikation
bei Giger HRM Service GmbH. Seminare und Beratungen für Firmen. Internet
E-Mail: marianne.ramseier@giger-hrm-service.ch,
Tel. ++41 1 888 1 888